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Hochpreisige Meersalze mit Plastikmüll verseucht

10.08.2017,

Fleur de Sel, Aguni Salz oder Sel de Guerande – exotische Meersalze füllen zunehmend die Gewürzregale der Gourmet- und Hobbyköche. Neben dem exklusiven Geschmack versprechen die teuren Edelsalze, wahre Wunder für die Gesundheit zu bewirken.

Nicht nur die Meere sind mit Plastikmüll verunreinigt, sondern auch hochpreisige Gourmetsalze, die aus Meerwasser gewonnen werden. Meersalze werden durch Wasserverdunstung produziert, wodurch der Plastikmüll, der in den Meeren umherschwimmt, in den Salzen stark aufkonzentriert wird. Da Meerwasser üblicherweise einen Salzgehalt von etwa 3,5 % aufweist, findet in der Produktion von Meersalzen nahezu eine Verdreißigfachung der im Meerwasser enthaltenen Fremdstoffe statt.

Im April 2017 veröffentliche die englische Fachzeitschrift Scientific Reports eine Studie[1], in der verschiedene Salze aus acht Ländern auf Art, Partikelgröße und Menge der Fremdstoffe untersucht wurden. Das Ergebnis: 16 von 17 Proben waren mit Mikroplastik verseucht und enthielten insgesamt 72 verschiedene Plastikpartikel, bestehend aus Polymeren oder Pigmenten. Je nach Herkunft wurden Nylon-6, Polypropylen, Polyethylen und PTE sowie Polystyrene oder Polyacrylnitril gefunden.

„Da diese Partikel des Mikroplastiks größer als 200 µm (0,2 mm) sind, wäre es technisch kein Problem, diese unerwünschten Fremdstoffe vor der Kristallisation abzusieben und so zu verhindern, dass diese zusammen mit dem Salz verzehrt werden“, sagt Dipl.-Ing. Sigurd Schütz, Geschäftsführer der RHEWUM GmbH. „Dies findet offensichtlich heute noch nicht statt.“

Aus technischer Sicht steht der mechanischen Absiebung von feinen Fremdstoffen aus Meerwasser nichts entgegen, sofern die technischen Randbedingungen beachtet werden. Möchte man Partikel mit einer Größe von unter 100 µm (0,1 mm) trennen, um das Mikroplastik aus dem Meerwasser zu entfernen, besteht das Problem darin, die Kohäsionskräfte des Wassers zu überwinden, andernfalls läuft es mit dem Mikroplastikmüll in Tropfenform über das Siebgewebe. Für solche Spezialfälle entwickelt RHEWUM in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden individuelle Lösungen. Gerne stehen wir für Fragen zur technischen Umsetzung des Reinigungsprozesses zur Verfügung.

[1] Karami, Ali, et al. "The presence of microplastics in commercial salts from different countries." Scientific Reports 7 (2017).

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